„Armonia celeste – Himmlisches Gleichgewicht“ ist der Titel unseres Konzertprogrammes, dessen roter Faden der Stilwandel in der Kunst um 1600 ist: In dieser Zeit, auf der Schwelle zwischen Renaissance und Barock, wird die Emotionalität des Einzelnen zum Mittelpunkt in der neuen Literatur, Malerei und Musik und bahnt sich souverän ihren Weg. Der barocke Stil ist geboren!

Wir verschaffen in unserem Programm sowohl der Musik der Renaissance als auch des Barock Gehör, um die Verwobenheit der beiden Epochen erlebbar zu machen.
Auf der einen Seite ist die Klangwelt der Renaissance, vertreten in unserem Programm mit traditionellen und schwungvollen Tänzen von Ortiz oder Schop, als auch mit komplexen kontrapunktischen Madrigalen von Palestrina und de Rore.
Auf der anderen Seite stehen die Kompositionen des (Früh-)Barock, vertreten durch Sonaten und Suiten des 17.Jahrhunderts, die das Neue verkörpern. Alle Musik aus dieser Zeit ist plötzlich affektgeladen und spiegelt hörbare Leidenschaften wider. So finden sich in unserem Programm einerseits sehr expressive instrumentale Bearbeitungen von Vokalmusik, als auch virtuose Solosonaten, die sich klar von der Vokalmusik emanzipiert haben. Ein neues Selbstbewusstsein der Instrumente und ihrer Spieler wird erfahrbar durch die Hinzunahme neuer instrumentaler Möglichkeiten, wie dem rasanten Passagenwerk über mehrere Oktaven hinweg, getragen von einem ausdrucksvollen und harmonischen Generalbass.

Spannend ist für uns, diese sehr unterschiedlichen musikalischen Horizonte zu umspannen und für Sie ein Gleichgewicht herzustellen!
So können Sie in dem Programm erleben, wie sich hörbare Verbindungen zwischen diesen Polen ergeben. Der Stilwandel in der Musik um 1600 ist, je nach Blickwinkel, keine radikale Revolution, sondern ein Umschwung, der durch Bezüge und Verbindungen im Neuen auch die Essenz des Alten bewahrt und im Alten den blitzenden Funken des Neuen aufglimmen lässt:
Armonia celeste!